Kultur ist das, was Menschen zu bestimmten Zeiten, in einer abgegrenzten Region in der Auseinandersetzung mit ihrer Umwelt hervorbringen. Am Samstag feierte in Stegen-Eschbach die Europäische Kulturstiftung unter der Schirmherrschaft des Regierungspräsidenten Sven von Ungern-Sternberg mit der Verleihung der diesjährigen Regio-Preise vier Aspekte von Kultur, die bisher schon Spuren in der Region am Oberrhein hinterlassen haben und sich durch das Bemühren ihrer Akteure zweifelsohne künftig noch stärker ins Bewusstsein ihrer Bewohner einprägen werden.
Im Rampenlicht standen der Freiburger Jazzchor, das Ensemble „madrugá flamenca“ mit einer Melange von Poesie, Tanz und Musik, der Elsässer Jean Klinkert als einer der bedeutendsten Akteure im grenzüberschreitenden Dialog und das Konzept des Buchenbacher Unternehmers Erwin Günter Dold, Sägemehl in hochwertigen Brennstoff (Holzpellet) zu verwandeln. Er und das Unternehmen Bioenergie-Sonnenpellet-GmbH tragen seit Samstag den erstmals vergebenen Regiopreis für regenerative Energie in Würdigung der „Pionierleistung in der industriellen Pelletproduktion“, wie Ernst Seidel, der Präsident der Europäischen Kulturstiftung, die Urkunde zitierte.
(…) Neben diesen beiden Ehrenpreisen erhielten der Jazzchor Freiburg und das Ensemble „madrugá flamenca“ die mit jeweils 3000 Euro dotierten Regio-Preise für Chor und darstellende Kunst der Freiburger Eugen-Martin-Stiftung. Der international gefeierte und prämierte Chor unter der Leitung von Bertrand Gröger wurde geehrt für „seine überragende Arbeit als einzigartiges Vokalensemble in der Jazzszene“, von dem starke Impulse auf andere Chöre in Freiburg und der Region ausgegangen seien.
(…) Neues geschaffen haben nach Einschätzung Weigmanns, der Eugen-Martin-Stiftung und der Europäischen Kulturstiftung auch die Tänzerin Sybille Märklin, der Gitarrist, Sänger und Komponist Jörg Hofmann, der Flötist Jörg Benzing und der Kontrabassist Markus Lechner. Seit dem Jahr 2000 verbunden zum Freiburger Ensemble „madrugá flamenca“, machen sie national und international auf sich aufmerksam „als einzigartiges Zusammenspiel unterschiedlicher Künstlerpersönlichkeiten“. Der Regio-Preis für darstellende Kunst solle sie ermutigen, ihren „passionierten, schöpferischen Stil des Flamenco weiterzuentwickeln“.
Eingebettet waren Reden und Ehrungen in Vorträge von „madrugá flamenca“ und des Jazzchores und einer mitreißenden Vorführung der Trachtengruppe „Vogesia“ aus Colmar.
Badische Zeitung, 8/06